Bastauniederung
Projektgebiet Bastauwiesen, DE-3618-401
Größe
1.803 ha
21 % des VSG Bastauniederung gehören dem Land NRW, 9 % dem Kreis Minden-Lübbecke und 10 % der NRW-Stiftung und dem Aktionskomitee Rettet die Weißstörche im Kreis Minden-Lübbecke. 60 % der Flächen sind in privater Hand.
Lage
Kreis Minden-Lübbecke, Ostwestfalen
Schutzstatus
Die Bastauwiesen gehören zum VSG Bastauniederung DE-3618-401 (2.504 ha), das folgende Naturschutzgebiete (NSG) umfasst:
- NSG Bastauwiesen (1.803 ha)
- NSG Großes Torfmoor (515 ha)
- NSG Neuenbaumer Moor (118 ha)
- NSG Altes Moor (61 ha).
Das Naturschutzgebiet Bastauwiesen ist kein FFH-Gebiet.
Naturraum
Das NSG Bastauwiesen ist Teil einer ausgedehnten Moorniederung nördlich des Wiehengebirges und erstreckt sich über eine Länge von ca. 10,5 km zwischen der Stadt Minden und dem Naturschutzgebiet Großes Torfmoor. Die Breite des Gebietes beläuft sich auf 1,3 bis 2,1 km (im Durchschnitt 1,7 km). Im Norden wird das Gebiet vom Mittellandkanal begrenzt, im Süden bildet die Bastau über weite Strecken die Gebietsgrenze.
Die Böden im Gebiet bestehen zum größten Teil aus Torf. Während weiter westlich, im Bereich des Großen Torfmoors, Hochmoortorf ansteht, herrschen in den Bastauwiesen Niedermoorböden mit von West nach Ost deutlich abnehmender Mächtigkeit vor. Das Projektgebiet wird von der Bastau, einem weitgehend ausgebauten und begradigten Flüsschen von West nach Ost zur Weser hin entwässert. Darüber hinaus verfügt das Gebiet über ein in den 1950er Jahren angelegtes ca. 110 km langes Netz aus Entwässerungsgräben mit daran angeschlossenen Drainagen.
Lebensräume und Bedeutung für das LIFE-Projekt
Die Bastauwiesen sind ein landesweit bedeutsames Brut-, Rast- und Überwinterungsgebiet (Important Bird Area). Die Fläche wird größtenteils von Grünland auf Niedermoorböden geprägt. Vor allem am nördlichen und östlichen Rand des Gebietes nehmen auch Ackerflächen größeren Raum ein. Strukturiert wird es durch verschiedene Gehölzbestände wie Feldgehölze, Feldhecken, Kopfbaumreihen, Ufergehölze u.ä.. Vor allem im Westen des Gebietes, im Übergang zum Großen Torfmoor, nehmen auch von Birken dominierte Pioniergehölze im Bereich ehemaliger Torfstiche größeren Raum ein.
In der Folge von umfangreichen Naturschutz- und Wiedervernässungsmaßnahmen seit den 1990er Jahren konnten sich auf insgesamt ca. 500 ha des Projektgebietes artenreiche Kleingewässer, Feuchtwiesen und Flutrasen oder mesophiles Extensivgrünland entwickeln.
Die große Bedeutung des Gebietes für den Vogelschutz ist vor allem durch das Vorkommen einer ganzen Reihe von bedrohten, feuchtgebietstypischen Vogelarten begründet. Von den Brutvogel-Zielarten des LIFE-Projektes sind hier vor allem der Kiebitz, der Große Brachvogel und der Wiesenpieper vertreten. Da im benachbarten Großen Torfmoor noch Bekassinen brüten, ist auch die Wiederansiedlung von Brutpaaren der Bekassine ein Ziel des Projektes. Weitere wichtige Vogelarten sind Wachtelkönig, Wasserralle, Schwarzkehlchen, Feldschwirl, Rohrammer, Rohrweihe, Wachtel, Krickente, Knäkente, Zwergtaucher, Neuntöter, Sumpf- und Teichrohrsänger, Weißstorch und Kranich.
Geplante Maßnahmen im Rahmen des LIFE-Projektes
In den gesamten Bastauwiesen wird die Biologische Station in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaftskammer für Landwirte ein Beratungsangebot zur wiesenvogelgerechten Landbewirtschaftung aufbauen. Weiterhin wird gemeinsam mit dem Berufsjäger des Projektes und der örtlichen Jägerschaft das Aufkommen an Prädatoren der Wiesenvögel erhoben. Auf dieser Basis wird gemeinsam mit den Jagdausübungsberechtigten ein Prädatorenmanagementkonzept erstellt und umgesetzt.
Im westlich gelegenen Teil der Bastauwiesen, dem sog. Block 1, werden private Flächen angekauft, um arrondierte Bereiche in öffentlicher Hand zu schaffen. Durch Wiedervernässungsmaßnahmen, die Anlage von Kleingewässern, die Zurücknahme störender Gehölze und Maßnahmen zur Besucherlenkung werden Brut- und Rastmöglichkeiten für Wiesenvögel geschaffen und verbessert.