Nabu-Naturschutzstation: Freude über die Rückkehr des Kiebitz
18.04.2024
Im Frühjahr kehren die Kiebitze nach und nach in ihre Brutgebiete am Niederrhein zurück. Nach der Balz, während der er akrobatische Flugmanöver vollführt, legt der Kiebitz als Bodenbrüter seine Nester in Wiesen und Äckern an. Er bevorzugt offene Landschaften, damit er potenzielle Feinde frühzeitig erkennen kann.
Zur Nahrungssuche ist er auf feuchte Böden angewiesen, wo er nach Regenwürmern und Insektenlarven sucht. Die Küken ernähren sich hauptsächlich von kleinen Insekten, die sie aus der niedrigen Krautschicht picken. Für sie ist es daher besonders wichtig, dass die Wiesen blüten- und damit insektenreich sind, nicht zu dicht bewachsen sind und erst später im Jahr gemäht werden.
Deutschlandweit ist der Bestand des Kiebitzes um mehr als 90 Prozent zurückgegangen. Umso wichtiger ist es, den Kiebitz dort zu unterstützen, wo er noch vorkommt.
Pflegemaßnahmen in den Kerngebieten
Die Nabu-Naturschutzstation hat deshalb mit Unterstützung von Ehrenamtlichen und Freiwilligen (FÖJler/BFDler) im Winter kleinere Pflegemaßnahmen in den Kerngebieten durchgeführt, damit die Kiebitze im Frühjahr attraktive Brutflächen vorfinden. Dazu gehören z.B. die Freistellung von Kleingewässern und der Rückschnitt von Gehölzen zur Verbesserung des Offenlandcharakters. Größere Schutzmaßnahmen können im Rahmen von Projekten wie dem Life-Projekt „Wiesenvögel NRW“ umgesetzt werden.
„Wir hoffen auf eine erfolgreiche Brutsaison in diesem Jahr. Die Witterungsbedingungen sind aktuell günstig. Bedingt durch den vielen Regen in der letzten Zeit, sind die Böden gut durchfeuchtet und bieten den Vögeln somit gute Bedingungen für die Nahrungssuche“, sagt Stefanie Heese, Naturschutzreferentin der Nabu-Naturschutzstation Niederrhein.
Hohe Kiebitzbeständesprechen für Artenreichtum der Region
„Feuchtwiesen sind selten gewordene Lebensräume und entsprechend sind auch ihre Bewohner gefährdet. Dass wir hier noch einigermaßen hohe Kiebitzbestände haben, spricht für den Artenreichtum der Region. Aber der Kiebitz war auch hier einst viel flächiger verbreitet und in deutlich größerer Anzahl anzutreffen.
Daher ist es umso wichtiger Maßnahmen zum Schutz dieser Vögel zu ergreifen, damit sich auch noch künftige Generationen an der hiesigen Artenvielfalt erfreuen können.“
Auf zur Kiebitzwiese
Am Samstag, 27. April, von 9.30 bis 11 Uhr, bietet die Station eine geführte Exkursion zu einem Gebiet an, in dem es möglich ist, Kiebitze beim Brüten von öffentlichen Wegen aus zu beobachten, ohne sie zu stören. Treffpunkt ist der Parkplatz am Kranenburger Bruch (Kreuzung B9/Kurze Hufen/Tüthees).
Dort erfahren Interessierte mehr über den Lebensraum des Kiebitzes und die Maßnahmen zur Förderung der Bestände. Die Teilnahme ist im Rahmen des Life-Projektes „Wiesenvögel NRW“ kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Ein eigenes Fernglas kann, falls vorhanden, gerne mitgebracht werden. Besonderes Schuhwerk ist nicht erforderlich, da sich die Teilnehmer auf asphaltierten Wegen bewegen.